Von Coaches empfohlen: Diese Tennisübungen können dein Spiel voranbringen

Sport und Bewegung

Mit diesen Übungen beherrschst du den Platz.

Letzte Aktualisierung: 27. Juli 2022
6 Min. Lesezeit
Tennisübungen, die dein Spiel voranbringen

„Üben, üben, üben“ lautet die Devise, wenn man seine sportliche Leistung (oder seine Fähigkeiten) verbessern möchte. Beim Tennis ist es nicht damit getan, nur Einzel oder Doppel zu spielen. Es ist wichtig, mehr Übungen in das Training zu integrieren.

Dadurch kannst du unter anderem deine Beinarbeit, deinen Schwung und deinen Umgang mit dem Schläger verbessern. Zudem gewinnen Anfänger:innen durch einfache Tennisübungen an Erfahrung und Sicherheit und können so nach und nach mit erfahrenen Spieler:innen mithalten.

Du hast noch nie Tennisübungen gemacht? Dann stellt sich dir bestimmt die Frage, weshalb sie wichtig sind und wie genau sie dein Spiel verbessern. Folgende Infos möchten dir Tenniscoaches mit auf den Weg geben.

Weshalb sind Übungen im Tennis wichtig?

Robert Bucheli ist Tenniscoach und ein von der United States Professional Tennis Association (USPTA) zertifizierter Tennisprofi bei Tennis World NYC. Ihm zufolge sind Übungen im Tennis wichtig, da sie auf Wiederholung ausgelegt sind.

„Die Schlagbewegungen können nur dann in Fleisch und Blut übergehen, wenn sie ständig wiederholt werden. Das gibt die nötige Sicherheit“, sagt er.

Robert Bucheli fügt hinzu, dass sich gute Tennisspieler:innen durch ihr „aggressives“ Spiel auszeichnen. Das bedeutet, dass sie den Court durch ein schnelles Ballspiel und gutes Reaktionsvermögen dominieren. Dafür braucht man genügend Selbstvertrauen und ein gutes Muskelgedächtnis.

„Übungen eignen sich auch hervorragend, um ins Spiel einzusteigen“, meint Kacper Owsian, Tenniscoach und ehemaliger Tennis-Profispieler aus Los Angeles. „Gerade für Tennisneulinge sind sie genau richtig, um die Grundlagen und die richtige Technik zu erlernen und um schneller Fortschritte zu verzeichnen“, fährt er fort. Selbst eingefleischte Spieler:innen können durch gezielte Übungen ihre Fähigkeiten in bestimmten Bereichen verbessern, so Tenniscoach Rick Macci, der in die Hall of Fame aufgenommen wurde und Gründer der Rick Macci Tennis Academy ist.

Worauf sollte der Fokus bei Tennisübungen liegen?

Kommt ganz darauf an. „Worauf der Fokus bei den Übungen liegen sollte, hängt ganz vom Bedarf ab“, sagt Chris Robb, Tenniscoach und von der USPTA zertifizierter Tennislehrer. „Für absolute Neulinge empfehlen sich grundlegende Schlagübungen. Fortgeschrittene Anfänger:innen können Strategieübungen mit ins Trainingsprogramm aufnehmen.“

Für Fortgeschrittene und Profis eignen sich Übungen, um das spielerische Können zu perfektionieren, die Zielgenauigkeit zu verbessern, offensive und defensive Positionen auf dem Court zu erkennen, die Kondition zu steigern oder spezielle Schlagtechniken zu erlernen“, sagt er.

Robert Bucheli zufolge hängt es aber letztlich von der Spielerin oder dem Spieler ab.

Welche Übungen sind am besten für Anfänger:innen geeignet?

Du hältst erst seit kurzem einen Tennisschläger in der Hand? Dann empfiehlt Rick Macci dir, Bälle gegen eine Wand zu spielen.

„Diese Übung eignet sich optimal für Hobbyspieler:innen, da der Ball immer wieder zurückkommt“, erklärt er. „Die Möglichkeit, mit einer Ballmaschine zu trainieren, hat nicht jeder. Doch eine geeignete Wand ist schnell gefunden. Das ist das Gute“, sagt Rick Macci. „So schaffst du es, möglichst viele Wiederholungen auszuführen.“

Trainierst du mit jemandem zusammen? Dann empfiehlt dir Bucheli eine Anfängerübung zur Verbesserung der Beinarbeit, bei der du zu verschiedenen Stellen des Courts rennst. Und so geht’s: Positioniere dich auf der T-Linie. Deine Partnerin oder dein Partner befindet sich nahe dem Netz. Er oder sie wirft den Ball in verschiedene Bereiche des Courts. Deine Aufgabe ist es, möglichst schnell dorthin zu rennen und ihn zu treffen. Nach jedem Schlag musst du zur Mitte der T-Linie zurückkehren. So kommt ein schnelles Spiel zustande und du gewöhnst dich an die verschiedenen Schläge.

Kacper Owsian stimmt dem zu. „Die besten Übungen für Einsteiger:innen sind definitiv diejenigen, bei denen ihnen ein Coach Bälle mit der Hand zuwirft“, meint er. „Da der Ball nicht so viel Geschwindigkeit hat, ist es einfacher, auf die Grundlagen und eine korrekte Technik zu achten. Denn das muss sitzen, bevor man einen Ballwechsel spielen oder seine Freund:innen zu einem kleinen Match herausfordern kann.“

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Welche Übungen eignen sich besonders gut für die Beinarbeit?

Eine saubere Beinarbeit ist im Tennis das A und O. Denn sie ermöglicht es dir, dich geschmeidig auf dem Court hin- und herzubewegen. „Diese Art von Übungen können ohne eine Partnerin oder einen Partner durchgeführt werden und sind für alle Tennisspieler:innen gleichermaßen wichtig – unabhängig vom Niveau“, sagt Kacper Owsian. „Durch eine gute Beinarbeit erwischst du nicht nur mehr Bälle, sondern hast auch eine bessere Technik“, fährt er fort.

Auch Chris Robb ist ein Verfechter dieser Übungen: „Beinarbeit mag zwar nicht der reizvollste oder beliebteste Teil beim Tennistraining sein. Sie ist jedoch maßgeblich für ein funktionierendes Spiel. Denn wer nicht rennen kann, hat so gut wie verloren.“

Zur Verbesserung der Beinarbeit empfiehlt Kacper Owsian vor allem folgende Übungen:

  • Koordinationsleiter: Leg eine Strickleiter auf dem Boden aus (oder male behelfsweise mit Kreide eine Leiter). Ziel ist es, mit den Füßen so schnell wie möglich in die Zwischenräume der Leiter hinein- und wieder herauszuspringen. Das trainiert deine Koordination und ist wahre Beinarbeit, so Kacper Owsian.
  • Seilspringen: Versuch, länger am Stück (eine Minute oder mehr) zu springen. Laut Kacper Owsian kannst du dadurch Ausdauer aufbauen.
  • Schnelle Sprints: Sie verhelfen dir zu mehr Ausdauer und Geschwindigkeit. Nutze als Zielpunkte einfach die Linien auf dem Court.

Chris Robb schlägt noch eine weitere Übung vor: Halte deine Endposition nach dem Schlag. Ihm zufolge braucht es dafür ein gutes Gleichgewicht, das sich wiederum mit guter Beinarbeit erreichen lässt.

Wie oft sollten Tennisübungen durchgeführt werden?

Das bleibt ganz dir überlassen. Doch wie bei jedem Sport kann das Ergebnis nur so gut sein wie die Zeit und Arbeit, die man hineinsteckt, so Robert Bucheli.

„Wenn die Bewegungen wirklich sitzen sollen, wiederhole sie so oft wie möglich und spiel mit anderen oder gegen eine Wand“, sagt er. „Das macht sich bezahlt.“

Der Rat von Kacper Owsian? Mach einfach, so viel du kannst.

„Ich arbeite mit Hobbyspieler:innen, die fünfmal pro Woche trainieren. Das beschleunigt den Lernprozess natürlich sehr“, sagt er. „Doch aus verschiedenen Gründen können nicht alle so oft trainieren. Darüber bin ich mir vollkommen im Klaren.“

Deshalb schlägt er vor, sich bewusst zwei- bis dreimal pro Woche Zeit zum Trainieren zu nehmen. Dadurch lassen sich jede Woche Fortschritte und Erfolge erzielen, die einen anspornen.

Wann sieht man erste Trainingserfolge?

Je mehr du übst, desto schneller stellen sich Erfolge ein, so Kacper Owsian. „Wer ganz neu in den Sport einsteigt, benötigt circa 10 bis 15 Stunden mit einem Coach, bis erste Ballwechsel oder Matches gespielt werden können“, sagt er. „Doch mit dem richtigen Trainingsprogramm und einer Mischung aus Tennisstunden und Matches mit Freund:innen sollten alle kontinuierlich bessere Leistungen erbringen“, merkt er an.

Text von Korin Miller

Tennisübungen, die dein Spiel voranbringen

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Ursprünglich erschienen: 30. Juni 2022