Alle Positionen im Basketball erklärt

Sport und Bewegung

Basketball-Coaches erläutern die fünf Basketballpositionen und ihre Rollen auf dem Court.

Letzte Aktualisierung: 3. Juli 2024
9 Min. Lesezeit
Alle Positionen beim Basketball, genau erklärt

Basketball hat einen langen Weg hinter sich. Früher wurden die fünf Positionen auf jeder Seite des Spielfelds von eins bis fünf durchnummeriert. Jede von ihnen hatte genau festgelegte Aufgaben. Im modernen Spiel ist das nicht immer der Fall.

"Früher haben die Spieler:innen auf Position 1 nur ihre Aufgabe gemacht. Genau wie die Spieler:innen auf Position 2", erklärt Terri Mitchell, Assistenztrainerin der Damen-Basketballmannschaft der University of Pittsburgh. "Aber jetzt können die Spieler:innen mehrere Rollen auf dem Court ausüben."

Mitchell erklärt, dass niemand mehr die festen Positionen 1, 2, 3, 4 und 5 zuweist. Stattdessen stellen die Coaches heute ihre besten Spieler:innen auf den Platz und passen ihr Training an deren Stärken an.

Ein Grund dafür, dass die Positionen im Basketball jetzt flexibler interpretiert werden, ist laut Mitchell und James Howard, Head Coach der Damen-Basketballmannschaft von Georgetown, dass die Basketballer:innen auf allen Positionen immer besser werden.

Von Centers wird beispielsweise jetzt erwartet, dass sie einen größeren Bereich abdecken als früher, so Howard. Spieler:innen bringen immer bessere Skills auf allen Positionen mit. Gleichzeitig trainieren Coachinnen bzw. Coaches sie für alle Positionen, fügte Mitchell hinzu. Deshalb entwickelt sich der Basketball immer mehr zu einem Spiel ohne feste Positionen.

Auch wenn die Tendenz hin zu weniger strengen Definitionen für die Positionen der Spieler:innen geht, gibt es sie dennoch. Hier erläutern Mitchell und Howard die fünf traditionellen Basketballpositionen, was sie einzigartig macht und wie sie sich verändern.

(Verwandter Artikel: 5 Vorteile des Basketballspielens – erklärt von Expert:innen)

Was sind die Positionen beim Basketball?

1. Point Guard

Auch wenn sich Basketball immer mehr zu einem Spiel ohne feste Positionen entwickelt, so braucht man laut Mitchell trotzdem einen Point Guard.

Der Point Guard, der auch als die "1" bekannt ist, ist eine Art Quarterback für die Offensive von Basketballteams. Point Guards dribbeln den Ball normalerweise über das Feld in Richtung Korb, wenn ihr Team angreift. Sie zeigen dem Team also die Spielzüge an und haben in fast jedem Spielzug Ballkontakt.

Diese Spielzüge gibt der Coach den Point Guards entweder auf der Bank vor oder sie werden von den Point Guards während des Spiels entschieden. Wenn ein Spielzug beginnt, spielen die Point Guards Pässe und verteilen die Bälle an ihre Mitspieler:innen.

"Point Guards behalten die Übersicht über das Spielfeld, und passen geschickt den Ball an andere Mitspieler:innen. Außerdem haben sie ein tiefgehendes Verständnis vom Basketball", so Howard. Dieser Überblick über das Spielfeld hilft ihnen, blitzschnell zu entscheiden, wem sie den Ball zuspielen. Genau wie ein Quarterback beim American Football das Feld nach freien Spieler:innen scannt.

Zu wissen, wo die Spieler:innen stehen und was sie tun werden, dazu gehört ein tiefes Verständnis für Basketball. Point Guards brauchen das", sagt Howard, "und sie müssen kommunizieren. Der Point Guard ist die Coachin bzw. der Coach auf dem Spielfeld. Und wenn die Offensive nicht auf den Point Guard hört und dieser nicht den Überblick hat, um den Ball an die frei stehenden Spieler:innen zu passen, wird das Team nicht sehr erfolgreich sein."

(Verwandter Artikel: Alle Positionen im Fußball mit Erklärungen)

Alle Positionen beim Basketball, genau erklärt

2. Shooting Guard

Shooting Guards bzw. "2er" sind normalerweise die "besten Werfer:innen auf dem Feld", so Mitchell. "Wenn du als Coach:in einen Spielzug ausarbeitest, wählst du einen auf präzise Dreipunktewürfe spezialisierten Shooting Guard. Spielzüge sollten auf sie zugeschnitten sein."

Shooting Guards werfen häufig von hinter der Dreipunktelinie aus und machen Jump Shots von innerhalb der Dreipunktelinie, jedoch außerhalb der Zone, die sich von Freiwurflinie bis zum Korb erstreckt.

Da die Positionen heute sehr flexibel interpretiert werden und alle Spieler:innen bessere Wurftechniken erlangen, haben Teams nicht immer einen herkömmlichen Shooting Guard auf dem Court, "weil wir den Spieler:innen beibringen, überall zu sein [und jede Position einzunehmen]", so Mitchell.

3. Small Forward

Schon in der Vergangenheit, als die Positionen noch klarer definiert waren, war die Unterscheidung zwischen einem Shooting Guard und einem Small Forward (oder der "3") schwierig. Beide Spieler:innen gehören normalerweise nicht zur Offensive, sondern spielen nahe der Mittellinie, jeweils auf einer Seite der Point Guards, und bringen den Ball zum Korb. Daher werden Shooting Guards und Small Forwards auch als "Flügelspieler:innen" bezeichnet.

Der einzige Unterschied liegt laut Howard darin, dass Small Forwards "die nötige Power haben, um zum Korb zu ziehen". Shooting Guards machen vielleicht einen Jump Shot, wohingegen Small Forwards häufig weiter Richtung Korb ziehen, um einen Korbleger oder einen ähnlichen Wurf zu erzielen.

"[Small Forwards] sind athletisch. Sie sind die Rebounder, die die Offensive durchbrechen. Und sie gehören zu den stärksten Verteidiger:innen gegen die besten Werfer:innen des Gegners", fügt Howard hinzu.

Small Forwards sind gute Allrounder:innen, so Mitchell, da sie "überall beteiligt sind". Die "3" wirft, macht Rebounds, Korbleger und mehr.

Alle Positionen beim Basketball, genau erklärt

4. Power Forward

Power Forwards und Centers sind Teil des Frontcourt. Sie spielen also näher am Korb (egal, ob offensiv oder defensiv) als die Point Guards und Flügelspieler:innen. Manchmal werden sie als die "Großen" bezeichnet, da diese Spieler:innen eher groß gewachsen sind. Dadurch können sie Würfe der Gegner:innen abwehren und Rebounds fangen, um möglicherweise Punkte zu machen.

Die Hauptunterschiede zwischen Power Forwards und Center-Spieler:innen sind laut Howard, dass Power Forwards (auch als "4" bezeichnet) im Allgemeinen besser im Ballhandling und bei Würfen aus großer Distanz sind.

"Power Forwards haben viel Ballbesitz außerhalb des Trapezes und Coachinnen und Coaches sind mittlerweile der Auffassung, dass sie in der Lage sein sollten, eine gute Trefferquote bei Dreipunktewürfen zu erzielen", so Howard.

Gegner:innen, die Power Forwards decken, können nicht einfach am Korb abwarten. Wenn Power Forwards sich vom Korb entfernen, möchten sie meistens einen Jump Shot ansetzen. Dadurch entfernen sich die Defensivspieler:innen weiter aus dem Trapez, so Howard, sodass die Small Forwards mehr Platz für Korbleger haben oder Center-Spieler:innen den Ball fangen und aus kurzer Distanz Körbe werfen können.

Power Forwards müssen auch hervorragende Pass-Qualitäten aufweisen, so Mitchell weiter. Wenn die Defensive eines Teams früher einen Rebound abfing, kam der Ball immer zu den Point Guards, die ihn an die Offensive weiterspielten. Aber viele Power Forwards übernehmen mittlerweile die Aufgaben eines "Point Forwards", sodass sie nach einem Rebound, der von der Defensive gefangen wird, einen Pass werfen, um den Gegenangriff ihres Teams zu starten.

Da Power Forwards so viele Aufgaben haben – Würfe aus großer und kurzer Distanz, Pässe, das Fangen von Rebounds und das Herausspielen von Chancen für Mitspieler:innen – ist laut Mitchell eines der wichtigsten Merkmale einer optimal geeigneten "4" ihr Mut zum Risiko. Power Forwards müssen mit der Einstellung ins Spiel gehen, dass sie alles dafür tun werden, dass ihr Team das Spiel gewinnt", so Mitchell weiter.

Neue Schuhe können dabei helfen. Wenn du auf der Suche nach einem Paar bist, mit dem du während des Spiels Energie sparen kannst, probiere die Nike G.T. Hustle 3 Blueprints aus.

5. Center

Die Position von Center-Spieler:innen, die "5", befindet sich normalerweise am nächsten zum Korb. Um zwischen Offensive und Defensive spielen zu können, sind Centers oft, wenn auch nicht immer, die größte Spielerin bzw. der größte Spieler auf dem Court. Und sowohl Mitchell als auch Howard sagen, dass Centers früher nicht unbedingt für Jump Shots bekannt waren.

Das musste aber auch nicht sein: Bei einem traditionellen Spielstil würden Center-Spieler:innen laut Howard mit dem Rücken zum Korb stehen. Der Ball wurde zu ihnen gepasst und sie setzten ihre Körper ein, indem sie den Ball mit dem Rücken zu den Gegenspieler:innen abschirmten und ihn dann abspielten oder auf den Korb warfen.

Sie versuchten, mithilfe von Körpertäuschungen und Drehungen unter dem Korb zum Wurf zu kommen. Die Körpergröße der Centers macht diese Moves noch effektiver: Wenn sie sich für einen Jump Shot umdrehen, verschafft ihnen ihre Größe mehr Raum zur gegnerischen Abwehr, sodass sie seltener geblockt werden.

Und wenn sie näher zum Korb kommen, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie von anderen Spieler:innen abgedrängt werden, wenn sie mit einem Korbleger zum Abschluss kommen. Und sie sind zudem bei einem Rebound bereits näher am Korb.

Diese Center-Spieler:innen sind laut Mitchell "Arbeitstiere".

"Vielleicht kann die Spielerin bzw. der Spieler keinen Korb von außerhalb der Dreipunktelinie werfen, aber sie oder er kann 10 Rebounds pro Spiel fangen", sagt Mitchell über den traditionellen Center. "Centers müssen auf Positionen eingesetzt werden, wo sie Korbleger machen können."

Da die Spieler:innen immer besser werden und sich die Positionen weiterentwickeln, sind die Centers dazu aufgerufen, mehr Aufgaben denn je zu übernehmen, so Howard. Anstatt in der Nähe des Korbs zu bleiben, gehen viele Center-Spieler:innen jetzt bis zur Dreipunktelinie und werfen über große Distanzen, was von ihnen früher nicht erwartet wurde.

Sie sollten jetzt auch ihre Dribbling-Skills mehr einsetzen, so Howard weiter: "Früher warf man den Ball nach innen und die Centers spielten vom Trapez aus. Jetzt ist der Bereich der Centers größer geworden, sie kommen bis an die Dreipunktelinie und können aus einem Dribbling heraus angreifen" und zum Korb ziehen, anstatt den Ball nur in der Nähe des Trapezes zu fangen.

Wenn Center-Spieler:innen sich aus dem weißen Trapez heraus bewegen können und immer noch die Gefahr besteht, dass sie punkten, gibt es laut Howard in der Mitte des Felds mehr freie Fläche. Deshalb können andere Spieler:innen wie Small Forwards, Shooting Guards und Power Forwards zum Korb ziehen und mit einem Korbleger abschließen.

Im modernen Basketball müssen die Centers in der Nähe des Korbes spielen und sich auch von ihm weg bewegen, um zu punkten, so Howard. Deshalb müssen sie wendig, athletisch und mental stark sein. "Sie müssen kämpfen und alles geben", so Howard weiter.

Alle Positionen beim Basketball, genau erklärt

Text von Greg Presto

Ursprünglich erschienen: 4. Oktober 2022