Trainer:innen geben 11 Tipps für richtiges Verhalten im Gym

Sport und Bewegung

Du bist neu im Gym oder warst schon eine Weile nicht mehr da? Mit diesen Ratschlägen wird das Workout nicht nur für dich zu einem angenehmen Erlebnis.

Letzte Aktualisierung: 25. Juli 2022
6 Min. Lesezeit
11 Tipps von Trainer:innen zu Umgangsformen im Fitnessstudio

Einer der größten Vorteile von Fitnessstudios ist, dass du hier das gesamte Equipment und alle Geräte zur Verfügung gestellt bekommst. Und wenn nicht zu viel los ist (oder vielleicht auch dann), hast du schnell das Gefühl, dass es sich um dein persönliches Gym handelt. Aber das ist nicht der Fall.

"Für immer weniger Menschen scheint das richtige Benehmen im Gym noch eine Rolle zu spielen", so Rocky Snyder, zertifizierter Kraft- und Konditionsspezialist und Autor des Krafttrainings-Guides "Return to Center". "Immer, wenn viele Menschen derselben Leidenschaft nachgehen, wächst die Gefahr, dass bewährte Regeln nicht mehr so konsequent eingehalten werden."

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Wenn du schon länger nicht mehr im Gym warst oder dich zum ersten Mal auf dieses Abenteuer einlässt, solltest du dir vor deinem Besuch Gedanken über das richtige Benehmen machen. Sieh dir diese Tipps von unseren vier Gym- und Fitnessprofis an, um dich gegenüber anderen Besucher:innen im Gym korrekt zu verhalten.

11 Tipps für das richtige Verhalten im Gym

  1. 1.Räum das Equipment immer wieder an die richtige Stelle zurück.

    Das gilt für alles, von Kurzhanteln über Gewichtsscheiben bis zu Widerstandsbändern. "Wenn du dir etwas genommen hast, räum es anschließend wieder dahin zurück, wo es gelegen hat", so Snyder. "Das sollte quasi Teil deines Workouts sein."

  2. 2.Erlaube anderen, zwischen deinen Sätzen an deiner Station zu trainieren.

    Wenn du mehrere Sätze an einem Gerät oder einer Bank trainierst und zwischen den Sätzen nur kurz Pause machst, kannst du problemlos dort bleiben. Aber wenn du so lange Pause machst, dass jemand anderes inzwischen seinen Satz machen kann, dann ist es alles andere als fair, wenn du das Gerät blockierst, so Snyder. Lass andere einspringen und einen Satz trainieren, während du dich ausruhst, empfiehlt er.

  3. 3.Mach während des Trainings keine Fotos oder Filme.

    Selbst wenn du viele Follower in den sozialen Medien hast: Denk zweimal darüber nach, bevor du jedes Detail deines Workouts filmst. Videos können helfen, die eigene Körperhaltung zu kontrollieren. Aber oft hältst du dich dadurch länger an einem Gerät auf als nötig und merkst noch nicht einmal, was du noch alles filmst, erklärt Ellen Thompson, leitende Personal Trainerin bei Blink Fitness.

    "Andere Mitglieder, die vielleicht nicht beim Training gefilmt werden möchten, fühlen sie dadurch gestört", fährt sie fort.

  4. 4.Blick beim Training nicht ständig aufs Handy.

    Ganz allgemein gilt es nicht als schlechtes Benehmen, im Gym die sozialen Medien zu nutzen, E-Mails zu lesen und Nachrichten an Freund:innen zu schreiben. Du solltest dabei aber keine Geräte blockieren, so Thompson.

  5. 5.Senk Gewichte langsam ab.

    Du hast gerade einen Overhead Press gemacht und am liebsten würdest du die Hantel einfach auf den Boden fallen lassen. Versuch diesem Impuls zu widerstehen!

    "Gewichte fallenzulassen ist nicht nur kontraproduktiv für das Training, es könnte auch andere beim Training ablenken und zu Verletzungen führen", erklärt Thompson.

    Außerdem läufst du Gefahr, das Equipment oder den Trainingsbereich zu beschädigen, und dann haben alle verloren, denn die Dinge müssen erst einmal ersetzt oder repariert werden.

  6. 6.Halte das Equipment und die Oberflächen sauber.

    Die Menschen, die nach dir trainieren, werden es dir danken: Reinige das Gerät oder das Equipment, nachdem du mit dem Workout fertig bist. Thompson hat festgestellt, dass die Menschen seit der Wiedereröffnung stärker darum bemüht sind, das Equipment regelmäßig abzuwischen.

    "Unsere Mitglieder reinigen die Geräte inzwischen auch häufiger vor dem Training, nicht nur danach", erklärt sie. "Außerdem werfen sie die Reinigungstücher in den Mülleimer und lassen sie nicht mehr einfach neben den Geräten liegen."

  7. 7.Trainiere nie an mehreren Geräten gleichzeitig.

    Manche Mitglieder belegen gleichzeitig mehrere Geräte, indem sie ein Handtuch darauflegen und immer von einem zum anderen wechseln, erzählt Tom Holland, zertifizierter Kraft- und Konditionsspezialist, Sportphysiologe, Autor von "Beat the Gym" und Moderator des Podcasts Fitness Disrupted.

    "So hinderst du andere daran, das Gerät zu nutzen, während du woanders trainierst, und das ist ein absolutes No-go", fährt er fort. "Bereits im Kindergarten lernt man, wie wichtig Teilen ist. Du kannst nicht mit drei Spielzeugen gleichzeitig spielen, und genauso kannst du nicht an mehreren Geräten gleichzeitig trainieren."

    Auch wenn du ein Zirkeltraining machen möchtest: Gib anderen im Gym die Möglichkeit, die Geräte zu nutzen, die du gerade nicht brauchst.

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  8. 8.Höre Musik über Kopfhörer.

    Es gibt diesen neuen Trend, Musik über Lautsprecher zu hören, erklärt Holland. Das kann die Menschen in der Umgebung stören, auch wenn sie Kopfhörer verwenden. Und wenn im Gym selbst schon Musik läuft, ist es noch unangenehmer.

  9. 9.Halte Abstand zum Hantel-Rack.

    Holland würde am liebsten am Rack ein Schild aufhängen mit dem Hinweis: "Bitte 1 Meter Abstand halten". Denn wenn du näher am Rack stehst, haben andere keine Möglichkeit, sich die Gewichte zu nehmen, die sie brauchen.

  10. 10.Gib nur Tipps, wenn du gefragt wirst (und Ahnung hast).

    Wenn dich jemand fragt, wie er oder sie seine Deadlifts verbessern kann: Wunderbar! (Allerdings: Wenn du es selber nicht genau weißt, such lieber einen Trainer oder eine Trainerin).

    Aber gib nicht unaufgefordert Ratschläge. Das empfiehlt Aaron Leventhal, zertifizierter Kraft- und Konditionsspezialist und Eigentümer der Fit Studios in St. Louis Park, Minnesota.

    "Gib niemandem Tipps zur Haltung oder Ausführung", erklärt er. "Das ist allein haftungsrechtlich schon furchtbar, aber es ist auch unangenehm und frustrierend für die andere Person."

    Berücksichtigt man außerdem Faktoren wie Geschlecht, ethnische Herkunft oder Alter, kann das noch stärker zutreffen.

  11. 11.Sprich mit anderen.

    Du bist dir nicht sicher, ob jemand einfach nur eine Pause macht oder mit einem Gerät fertig ist? Du möchtest nicht gerne unbeabsichtigt gefilmt werden? Du möchtest wissen, ob jemand sein Equipment noch braucht? Frag nach. Im Allgemeinen geht es bei guten Benehmen um Respekt anderen gegenüber. Behandle sie einfach so, wie du selber gerne behandelt werden möchtest, und berücksichtige ihre Bedürfnisse. So kann im Gym mit der Zeit ein Gefühl von Kameradschaft und Gemeinschaft entstehen.

    Text: Elizabeth Millard

11 Tipps von Trainer:innen zu Umgangsformen im Fitnessstudio

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Ursprünglich erschienen: 4. Mai 2022