Das passiert mit deinem Core während der Schwangerschaft
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Wir sagen dir, was du über den entstehenden Spalt zwischen deinen Bauchmuskeln wissen solltest – und wie du trotzdem einen starken Core behältst.
- Die Diastasis Recti (DR) oder auch Rektusdiastase entsteht, wenn die Bauchmuskeln von der größer werdenden Gebärmutter auseinandergeschoben werden.
- Die Rektusdiastase macht dich nicht schwächer, aber es wird schwieriger, den Core zu trainieren.
- Wenn du dein Core-Training daran anpasst und dich stärker auf deine Atmung konzentrierst, kannst du die Auswirkungen der Rektusdiastase minimieren.
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*Diese Inhalte sollen lediglich informieren und inspirieren, sind aber nicht dazu gedacht, Diagnosen zu stellen, zu behandeln oder spezifische medizinische Ratschläge zu geben. Erkundige dich immer bei deiner Ärztin oder deinem Arzt, wie du vor, während und nach der Schwangerschaft gesund und sicher bleibst.
In der Schwangerschaft wird dein Bauch größer. Soweit, so klar. Aber was viele nicht wissen: Direkt unter der Oberfläche macht dein Körper seltsame Dinge, um sich an die veränderten Formen anzupassen.
Wir alle besitzen die sogenannte Linea Alba, einen breiten Streifen aus straffem Bindegewebe, der über die Mitte unseres Cores verläuft und die beiden Hälften unserer Bauchmuskeln (genauer den Rectus Abdominis, auch bekannt als "Sixpack"-Muskeln) verbindet. Die Linea Alba wird dünner, wenn dein Bauch wächst. Dadurch entsteht ein Spalt in deinen Bauchmuskeln, um Platz für dein Baby zu schaffen, erklärt Dr. Laurel Proulx, Physiotherapeutin und Beckenbodenexpertin aus Colorado Springs und Gründerin von FEM Physical Therapy. Im Verlauf der Schwangerschaft dehnt sich dieses Bindegewebe und wird immer dünner und geschmeidiger, erklärt Proulx. Das Ergebnis? Die Rektusdiastase, also ein Spalt zwischen linker und rechter Seite des Sixpacks.
Die Rektusdiastase entsteht bei einem Drittel der Schwangeren etwa in der 21. Woche. Zu diesem Ergebnis kommt eine im British Journal of Sports Medicine veröffentlichte Studie. Und bis zum Ende der Schwangerschaft betrifft sie fast alle Frauen, so Proulx. Die gute Nachricht: Bei der Mehrzahl der Betroffenen schließt sich der Spalt zwischen den Muskeln auf natürliche Weise innerhalb der ersten 12 Wochen nach der Geburt wieder.
Doch bei einigen ist das nicht der Fall, und auch das ist in Ordnung: Selbst Eliteathletinnen können mit einer Rektusdiastase erfolgreich sein, denn der Spalt muss nicht geschlossen sein, um wieder mit dem Training beginnen zu können. Viele haben jedoch Angst, mit einer Rektusdiastase Sport zu machen, und verzichten daher lieber auf das Core-Training. Dadurch verlieren sie aber an Kraft, und durch das Gefühl von Schwäche und Instabilität verändern sich ihre Bewegungsmuster, wodurch wiederum das Verletzungsrisiko steigt, so Brianna Battles, zertifizierte Kraft- und Konditionsspezialistin aus Eagle, Idaho, und Gründerin von Pregnancy & Postpartum Athleticism.
Der Verlust von Core-Koordination und -Funktion, nicht der eigentliche Spalt sind die Ursache für Rückenschmerzen und Beckenbodenschwäche, erklärt Proulx. Der Spalt kann auch der Grund für den kleinen "Bauch" sein, der bei manchen Frauen nach der Schwangerschaft zurückbleibt. Einige Frauen entscheiden sich für eine Operation, um die Bauchmuskeln wieder zu schließen. Das ist in Ordnung, wenn es um die Ästhetik geht, aber Proulx warnt, dass ein solcher Eingriff keinen Einfluss auf Kraft und Funktion des Core haben.
Die Rektusdiastase ist in vielen Fällen unvermeidlich und hängt von nicht kontrollierbaren Faktoren ab. So gibt es zum Beispiel eine Veranlagung dazu und auch der Verlauf der Schwangerschaft spielt eine Rolle, erklärt Barry. Aber wenn du schon früh darauf achtest und deine Gewohnheiten entsprechend anpasst, kannst du viel für einen gesunden Core und ein positives Trainingserlebnis tun. Hier ein paar Tipps:

1. Das richtige Core-Training.
Wenn du deinen Core auch während der Schwangerschaft trainierst, wirst du seltener unter Schmerzen und Unwohlsein leiden, erklärt Proulx. Aber bestimmte Old-School-Übungen wie Crunches, Bicycles und Sit-ups sind für deinen größer werdenden Bauch nicht gut. Zum einen wird dir dein Bauch zunehmend im Weg sein, was eine falsche Ausführung der Übungen begünstigt. Zum anderen entsteht durch das (Vorwärts-)beugen unnötig viel Druck auf die Linea Alba und den Beckenboden.
Sobald dein Bauch sichtbar wird, solltest du also das Core-Training etwas reduzieren, vor allem, wenn dein Bauch eine Kegelform annimmt (mehr dazu weiter unten). Leg zum Beispiel bei Planks die Knie auf den Boden oder stütz Hände oder Unterarme auf einer Bank oder einem Tisch ab. Gut sind auch Übungen, die mehrere Bereiche gleichzeitig trainieren, zum Beispiel Squats, Deadlifts, Lunges oder der Farmers Walk. Bei all diesen Übungen musst du deine Bauchmuskeln aktivieren, ohne den Bauch zu beugen und damit den Druck in diesem Bereich zu erhöhen, erklärt Battles.
2. Locker atmen.
"Pressen oder Luftanhalten, wenn du etwas hochhebst oder eine Übung machst, sorgt für übermäßigen Druck auf die Bauchwand und den Beckenboden", erklärt Proulx. Um deinen Körper bei solchen Bewegungen zu unterstützen, solltest du mit deiner Atmung arbeiten. Wenn du zum Beispiel einen Squat, einen Lunge oder andere Kraftübungen machst, atme aus, wenn du die quer verlaufenden Bauchmuskeln aktivierst (das sind die tiefen Core-Muskeln, die sich wie ein Korsett um deinen Rumpf legen). Merk dir folgende Faustregel: Atme ein, wenn du in den Squat, den Lunge oder den Deadlift gehst, und atme aus, wenn du wieder nach oben kommst.
OK, aber wie genau aktivierst du die quer verlaufenden Bauchmuskeln? "Spanne die Muskeln von unten nach oben an, als ob du einen Reißverschluss zuziehst", erklärt Proulx. Dann aktivierst du nicht nur die oberen Bauchmuskeln, sondern auch den unteren Bereich. Wenn du bereits einen Babybauch hast, sollte dieser sich leicht nach oben und innen bewegen. Bei einem flachen Bauch bewegt sich der Magenbereich nach innen.
Je früher du damit anfängst, deine schräg verlaufenden Bauchmuskeln zu aktivieren, desto leichter fällt es dir auch bei wachsendem Bauch. Aber du solltest auch lernen, die Bauchmuskeln zu entspannen. Du musst deinen Bauch nicht "einziehen", denn das sorgt für übermäßigen Druck und Spannung auf die mittlere Bauchmuskulatur und den Beckenboden, so Battles.
3. Kegelförmiger Bauch.
Wenn sich dein Bauch kegelförmig wölbt, ist das ein Zeichen für zu viel Druck in der Bauchgegend. Um zu verstehen, was gemeint ist, leg dich einmal mit angezogenen Knien auf den Rücken. Zieh dein Shirt hoch und mach einen kurzen Crunch oder ein Sit-up. Siehst du, wie sich dein Bauch kegelförmig aufwölbt? Genau das wollen wir vermeiden. Also verzichte vorübergehend auf Sit-ups.
Du bist wahrscheinlich vor dieser kegelförmigen Wölbung gewarnt worden, sie ist aber noch keine Katastrophe, erläutert Battles. Dein Bauch will dir nur zeigen, dass du deine Bewegungen anpassen musst. "Versteh es als Zeichen, dass du nicht so viel Kraft nach vorne ausüben sollst", erklärt sie weiter. Es ist ein Symptom der Rektusdiastase und ein Hinweis darauf, dass du dich stärker auf deine tiefen Core-Muskeln konzentrieren oder das Training anpassen solltest. Wähle Übungen, die du ohne diese Wölbung ausführen kannst.
Übrigens kann es auch bei normalen Alltagsbewegungen zu diesem kegelförmigen Vorwölben kommen, zum Beispiel, wenn du von der Couch oder aus dem Bett aufstehst. Versuche auch hier, die tiefe Core-Muskulatur zu aktivieren (siehe Schritt Nr. 2). Wenn das nicht hilft, stütz dich beim Aufrichten mit den Händen ab.
Sobald dein Baby da ist, wird es etwas dauern, bis dein Core wieder zu alter Kraft und Schönheit zurückgefunden hat. Aber weißt du was? Die meisten jungen Mütter sagen, sie hätten sich nie stärker gefühlt als in dieser Zeit.
Text: Jessica Migala
Fotos: Vivian Kim
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Wenn du jetzt lernst, deine tiefe Core-Muskulatur zu aktivieren, stärkst du sie für die Zeit, wenn dein Bauch größer wird. Proulx hat ein paar Tipps für dich.
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