5 Vorteile von Infrarotlicht – erklärt von Expertinnen
Gesundheit und Wellness
Expertinnen erklären die Vorteile des Infrarotlichts, insbesondere für das allgemeine Wohlbefinden.
Für manche ist ein Aufenthalt in der Sauna nach dem Workout ein Ritual, und das aus gutem Grund. Diese kleinen heißen Räume fördern das Schwitzen und bieten einige gesundheitliche Vorteile. Im Gegensatz zu traditionellen Saunen, bei denen die Luft erhitzt wird, wärmen Infrarotsaunen den Körper direkt mit Infrarotlicht.
Mit traditionellen Saunen sind Temperaturen bis zu 82 °C möglich, während in Infrarotsaunen zwischen 43 und 60 °C erreicht werden, erklärt Shaina Painter, M.S., ausgebildete Ernährungsexpertin. Da die Temperaturen in einer Infrarotsauna niedriger sind, ist der Aufenthalt darin über längere Zeit angenehmer und sicherer.
"Ich empfehle meinen Patient:innen oft Infrarotsaunen und nutze sie auch lieber als andere Arten von Saunen", sagt Dr. Monisha Bhanote, F.C.A.P., A.B.O.I.M., Ärztin mit Schwerpunkt auf integrativem Lebensstil.
"In einer Sauna, bei der Infrarotstrahlen eingesetzt werden, dringt die Wärme tiefer in die Haut ein als in einer Sauna, bei der die Luft erhitzt wird", sagt sie. "Daher schwitzt man bei niedrigeren Temperaturen mehr."
Hier erfährst du mehr darüber, wie diese Art von Schwitzkur beruhigend und entspannend wirkt.
5 potenzielle gesundheitliche Vorteile von Infrarotsaunen
Infrarot- und traditionelle Saunen bieten gesundheitliche Vorteile wie die Förderung der Durchblutung und der Herzgesundheit, sagt Dr. Rathna Nuti, F.A.A.F.P. Durch eine Infrarotsauna werden Reaktionen im Körper hervorgerufen, die denen bei leichtem Training ähnlich sind, sagt Jennifer Bontreger, Ärztin für Osteopathie. Und so können regelmäßige Besuche in der Infrarotsauna dein Wohlbefinden und deine sportlichen Leistungen verbessern.
1.Hilft gegen Muskelkater
"Durch den Besuch einer Infrarotsauna wird die Durchblutung gefördert und die Muskulatur kann sich nach dem Sport schneller erholen", sagt Bontreger. "Durch regelmäßige Nutzung können Athlet:innen ihre Leistungsfähigkeit verbessern."
Sie weist auf eine kleine Studie aus dem Jahr 2015 hin, die mit 10 körperlich aktiven Männern durchgeführt wurde. Sie ergab, dass durch 30 Minuten in einer Infrarotsauna nach hartem Training ihre neuromuskuläre Erholung im Vergleich zu Personen, die die Sauna nicht nutzten, verbessert werden konnte.
(Verwandter Artikel: Expert:innen erläutern: Was bringt es, nach dem Workout in die Sauna zu gehen?)
2.Kann bei chronischen Schmerzen helfen
Eine Infrarotsauna-Therapie kann auch eine gute Methode für die Behandlung von chronischen Schmerzen sein, sagt Bontreger. Dazu verweist sie auf eine kleine Studie aus dem Jahr 2008. Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis und einer Entzündungskrankheit, die als ankylosierende Spondylitis bezeichnet wird, fühlten sich nach acht Saunagängen innerhalb von vier Wochen sehr viel besser.
3.Kann entzündungshemmend wirken
Mit einer Infrarotsauna konnte eine entzündunghemmende Wirkung für das Gefäßsystem erzielt werden, sagt Painter. Während des Saunabesuchs werden Hitzeschockproteine freigesetzt — eine Proteinfamilie, die durch erhöhte Körpertemperatur aktiviert wird. Diese tragen zum Abbau von Zellschädigungen bei, die durch reaktive Sauerstoffspezies und andere freie Radikale hervorgerufen werden.
"Hitzeschockproteine verlängern erwiesenermaßen die Lebensdauer und verlangsamen den allgemeinen Alterungsprozess", sagt Painter.
4.Entgiftet den Körper
"Durch eine traditionelle oder Infrarotsauna-Therapie kann die Ausscheidung von Giftstoffen aus dem Körper gefördert werden", erklärt Painter.
Eine Studie aus dem Jahr 2012 ergab, dass der Körper Schwermetalle eher über den Schweiß als über Urin oder Blut ausscheidet, erklärt sie.
"Durch die Verringerung unserer toxischen Belastung können wir oxidative Schäden eingrenzen, vorzeitiger Zellalterung vorbeugen und Unterbrechungen der Organsysteme wie des endokrinen oder kardiovaskulären Systems verhindern", sagt Painter.
5.Senkt den Blutdruck und fördert die Herzgesundheit
Herzerkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Personen der meisten ethnischen Gruppen in den USA, so die Centers for Disease Control and Prevention. Studien haben gezeigt, dass Infrarotsaunen eine sehr positive Wirkung auf die Herzgesundheit haben und den Blutdruck senken, erklärt Painter.
Im Einzelnen wirken sich Infrarotsaunen positiv auf Personen mit Risiken aufgrund koronarer Herzkrankheiten wie hohem Cholesterinspiegel, hohem Blutdruck und Diabetes aus. Das hat laut Painter folgenden Grund: Durch Infrarotsaunen kann Stickstoffmonoxid freigesetzt werden. Dadurch weiten sich wiederum die Blutgefäße, was die Durchblutung fördert.
Dies wird durch Untersuchungen gestützt: Eine Studie im Journal of Human Hypertension ergab, dass durch einen halbstündigen Saunabesuch die Arterien entspannt und der Blutdruck verbessert wurden. Für eine Studie von 2004 nutzten Patient:innen mit mindestens einem koronaren Risiko zwei Wochen lang jeden Tag eine Infrarotsauna. Das Ergebnis waren ein geringerer systolischer Blutdruck und weniger oxidativer Stress für die Teilnehmer:innen. Eine andere Studie aus dem Jahr 2004 mit Patient:innen mit Herzinsuffizienz ergab, dass durch die Teilnahme an einem zweiwöchigen Programm mit einem täglichen Besuch einer Infrarotsauna von 15 Minuten Herzrhythmusstörungen ausgeglichen werden konnten.
Tipps für die Nutzung von Infrarotsaunen
Versuche, pro Woche zwei bis vier Mal in die Sauna zu gehen, sagt Painter. Wenn du dir Erholung zum Ziel gesetzt hast, solltest du dir nach dem Workout viel Zeit dafür lassen.
Vor deinen Saunagängen solltest du deine Haut mit einer trockenen Bürste vorbereiten, empfiehlt Painter. Wenn du deinen Körper mit einer trockenen und harten Bürste massierst, scheidet das Lymphsystem Schadstoffe über den Schweiß ab. Fang mit deinen Füßen an und arbeite dich mit der Bürste in weiten Kreisbewegungen nach oben vor.
Bleib dann zwischen 5 und 30 Minuten in der Sauna (allgemein nicht länger als 15 Minuten in traditionellen Saunen). Während du dich an die Sauna gewöhnst, solltest du mit einer Temperatur von 38 °C beginnen und diese mit der Zeit auf 60 °C erhöhen, sagt Painter. Wenn du Warnsignale wie Hyperthermie oder Überhitzung bemerkst, solltest du die Sauna verlassen, rät sie. Achte auf Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Übelkeit, erhöhten Puls, eingeschränktes Sehvermögen, Muskelkrämpfe und Schmerzen.
Kühl dich nach der Sauna langsam ab, um zu große Schwankungen des Blutdrucks zu vermeiden, sagt Painter. Mach zwei oder fünf Minuten Pause und kühl dich mit einer Dusche oder in einem Becken ab.
Noch ein wichtiger Tipp? Du solltest immer genug trinken, wenn du in die Sauna gehst. "Du solltest mindestens 24 Stunden vor deiner Session und direkt danach gut mit Flüssigkeit versorgt sein, damit du nicht überhitzt, Schwindelgefühle bekommst oder unter Dehydrierung leidest", sagt Bhanote.
Du solltest auch vor, während und nach deiner Session mindestens 1,8 Liter Wasser trinken, empfiehlt Dr. Melissa Nicolletti.
"Wenn du dich bei der Saunanutzung manchmal schwindelig oder benommen fühlst oder du zu niedrigem Blutdruck neigst, kannst du mit Elektrolyten [als Tablette oder Getränk] Dehydrierung verhindern", sagt Painter.
Für wen sind Infrarotsaunen nicht zu empfehlen?
Frage immer deine Ärztin oder deinen Arzt, bevor du dich für diese Art von Therapie entscheidest. Dr. Michelle Henne rät Personen mit folgenden Gesundheitsproblemen von der Saunanutzung ab:
- Schwere Aortenstenose (Herzerkrankung)
- Schmerzen in der Brust aufgrund einer Herzerkrankung
- Herzinfarkt in letzter Zeit
- Schlaganfall in letzter Zeit
Außerdem werden Saunen nicht für ältere oder schwangere Personen und Kinder empfohlen. Trink keinen Alkohol, bevor du in die Sauna gehst.
Text: Dina Cheney