4 unglaubliche Dinge, die dein Körper während einer Schwangerschaft leistet

Das ist Nike (M)

Sagen wir einfach, dass er ziemlich abgefahrene Dinge tut, um dich und dein Baby gesund zu halten.

Letzte Aktualisierung: 12. August 2022
7 Min. Lesezeit
  • Studien lassen darauf schließen, dass eine Schwangerschaft im Hinblick auf den Energiehaushalt deines Körpers in etwa einem 40-wöchigen Marathon entspricht.
  • Dein Körper baut eine Plazenta auf, um dein Baby zu schützen, und dein Kreislaufsystem läuft auf Hochtouren, damit ihr beide gesund bleibt.
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*Diese Inhalte sollen lediglich informieren und inspirieren, sind aber nicht dazu gedacht, Diagnosen zu stellen, zu behandeln oder spezifische medizinische Ratschläge zu geben. Erkundige dich immer bei deiner Ärztin oder deinem Arzt, wie du vor, während und nach der Schwangerschaft gesund und sicher bleibst.

Jetzt mal ganz ehrlich: Klar liebst du das Wesen, das da in dir heranwächst, aber manchmal bist du während der Schwangerschaft auch einfach nur ängstlich und erschöpft, dir ist schwindelig oder dir tut etwas weh und dann ist es wirklich nicht leicht, eine Schwangerschaft immer nur als wunderschönes Erlebnis zu sehen. Aber eins ist sicher: Dein Körper macht unvorstellbare Veränderungen durch und leistete Unglaubliches in Sachen Ausdauer und Selbstschutz.

Eine aktuelle Studie der Duke University hat herausgefunden, dass der Energieverbrauch von schwangeren Frauen mehr als doppelt so hoch ist wie ihr normaler Grundumsatz. Nur Leistungssportler:innen erreichen einen höheren Wert und das auch nur kurzfristig, etwa bei einem Marathon. Ein "Ausdauer-Event" von neun Monaten mit einem so hohen Energieverbrauch ist etwas, das nur Schwangere schaffen. Mit anderen Worten: Die physiologischen Anforderungen, die der Körper während einer Schwangerschaft bewältigen muss, gleichen einem Ultramarathon, nur dass du ihn neun Monate jeden Tag läufst und nicht nur an ein oder zwei Tagen in deinem Leben.

"Während der Schwangerschaft läuft der Körper bereits in Ruhephasen auf Hochtouren. Daher ist es unglaublich, dass Schwangere auch noch in der Lage sind, zu arbeiten, Sport zu treiben und sich um kleine Kinder zu kümmern", erklärt Dr. Ainslie Kehler, Spezialistin für Sport- und Reproduktionsmedizin in Vancouver, British Columbia.

Viele der Veränderungen während der etwa neun Monate dauernden Schwangerschaft finden kaum sichtbar im Körper statt. Damit du besser verstehst, was dein Körper leistet und warum du dich manchmal einfach nicht gut fühlst, schauen wir uns die Vorgänge einmal genauer an.

4 überraschende Veränderungen in deinem Körper während der Schwangerschaft

1. In deinem Körper wächst ein neues Organ.

Innerhalb der ersten 13 Wochen nach der Empfängnis werden die Blutgefäße in der Gebärmutter umgebaut, um die Plazenta zu bilden, das einzige Organ, das nur vorübergehend in deinem Körper bleibt. Kehler erklärt, dass die Plazenta hauptsächlich dazu dient, das Baby mit Blut und Nährstoffen zu versorgen und Abfallprodukte wie Kohlendioxid aus dem Blut deines Babys abzutransportieren. "Die Plazenta ist für den heranwachsenden kleinen Menschen quasi Lunge, Niere und Verdauungssystem in einem" so Kehler. Hier werden außerdem Hormone gebildet, die dein Baby vor Umweltgiften und Infektionen schützt, ergänzt sie. Dieses Organ ist der beste Bodyguard, den sich dein Kind nur wünschen kann.

2. Dein Blutvolumen verdoppelt sich fast.

Um sicherzustellen, dass du und dein Baby ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden, fließt während der Schwangerschaft mehr Blut durch deinen Körper, erklärt Dr. Linda E. May, Sportphysiologin und eine der Leiterinnen der Pregnancy and Infancy Research Collaborative an der East Carolina University. Ein weiterer Grund für den Anstieg des Blutvolumens ist laut der Gynäkologin Dr. Amanda Williams aus Oakland, Kalifornien die Vorbereitung auf den Blutverlust während der Geburt. Es ist unglaublich, aber dein Körper ist tatsächlich in der Lage, diesen Verlust schon vorher auszugleichen. Expert:innen von der Mayo Clinic geben den Anstieg mit 30 bis 50 Prozent an. Bei Zwillingen oder Drillingen kann der Wert laut Kehler sogar noch darüber liegen.

Um dieses Blut durch den Körper zu pumpen, muss dein Körper hart arbeiten. Das Schlagvolumen – also die Blutmenge, die dein Herz bei jedem Schlag bewegt – steigt mit jedem Trimester, und auch dein Puls erhöht sich schrittweise um bis zu 10 bis 15 Schläge pro Minute, erklärt Kehler. Das Ergebnis: Blutfluss und Sauerstoffgehalt steigen so stark, dass manche Frauen im wahrsten Sinne erröten. Daher das "Strahlen", das viele Schwangere umgibt, so Kehler.

3. Der Sauerstoffgehalt im Blut nimmt zu.

Läuferinnen wird das freuen: Nicht nur die Blutmenge, sondern auch der Sauerstoffgehalt nehmen zu. Das führt zu einem höheren Vo2max-Wert, der Körper kann also bei intensiver Anstrengung mehr Sauerstoff aufnehmen. Je höher dieser Wert zum Beispiel bei einem Speed Run ist, desto mehr Sauerstoff kannst du verbrauchen, um Energie zu produzieren und weiterzulaufen.

Dieser höhere VO2max-Wert hält bis zu 12 Monate nach der Geburt an. Es kann (Betonung auf kann) also sein, dass du dich bei deinen Workouts stärker und besser fühlst, so Kehler. "Allerdings müssen wir bei diesem möglichen 'Vorteil' bedenken, dass auf der anderen Seite deine Bänder während der neun Monate stark beansprucht wurden und deine Organe immer noch auf dem Weg sind, an ihren ursprünglichen Platz zurückzukehren", ergänzt sie. Außerdem empfehlen Mediziner:innen, dass du dir nach der Geburt etwa einen Monat (nach einem Kaiserschnitt sechs bis acht Wochen) Zeit lassen solltest, bevor du wieder mit dem Sport anfängst, erklärt Kehler. Wundere dich also nicht, wenn dir die ersten Workouts nicht so leicht fallen. Nach der Geburt braucht dein Körper etwas Zeit, um wieder Kondition aufzubauen. Hab also Geduld mit dir selbst und hol dir einen Jogging-Kinderwagen.

4. Dein Geschmack verändert sich, damit du die nötigen Nährstoffe bekommst.

Wenn du auf einmal unglaublich Lust auf saure Gurken und Chips hast, dir bei dem Gedanken auf deinen geliebten Rucolasalat aber regelrecht schlecht wird, dann versucht dir dein Körper gerade klar zu machen, welche Nährstoffe er braucht. Es ist immer noch nicht ganz klar, wie das genau funktioniert. Wissenschaftler:innen haben aber eine systematische Studie durchgeführt und ein paar Theorien entwickelt. Zunächst scheint der Körper mehr Natrium zu brauchen, um dich und dein Baby ausreichend zu versorgen, deshalb stürzt du dich auf alles, was dir sonst eigentlich zu salzig wäre. Die Abneigung gegen bittere Sachen wiederum könnte eine Art Schutzmechanismus sein, um zu verhindern, dass du Dinge zu dir nimmst, die für dich und dein Baby möglicherweise (aber nicht zwangsläufig) giftig sein könnten. Wie gesagt, das sind bloß Theorien, aber sie sind mehr als spannend.


Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn du dich während der Schwangerschaft mal nicht so gut fühlen solltest, dann tröste dich mit dem Gedanken, dass dein Körper ein unglaublich intelligentes Kraftwerk ist, mit dem du dir gerade eine Goldmedaille verdienst.

Text: Adele Jackson-Gibson
Fotos: Vivian Kim

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Ursprünglich erschienen: 12. August 2022