3 gesundheitliche Vorteile dunkler Schokolade – von einer Ernährungsberaterin erklärt
Ernährung
Ein weiterer Grund, dir eine schokoladige Versuchung zu gönnen
Schokolade schmeckt gut, ist reich an Antioxidantien und hat eine lange Geschichte.
Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Maya die ersten Menschen waren, die die Kakaopflanze, aus der Kakao (und somit auch Schokolade) hergestellt wird, kultiviert haben. Tatsächlich war die ursprüngliche Version des Getränks – bestehend aus Kakao, heißem Wasser und Gewürzen – unter dem Namen "Getränk der Götter" bekannt.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden dem Kakao viele medizinische Eigenschaften zugeschrieben, darunter schleimlösende, harntreibende, antidepressive und aphrodisierende Wirkungen. Und auch heute noch wird Kakao teilweise mit diesen vorteilhaften Eigenschaften angepriesen. Bevor wir uns jedoch den gesundheitlichen Vorteilen von Bitterschokolade zuwenden, sehen wir uns zunächst einmal Schokolade im Allgemeinen an. Es gibt sie nämlich in verschiedenen Formen, z. B. als Milchschokolade und als Bitterschokolade.
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Wie wird Schokolade hergestellt?
Kakao wird vom Kakaobaum (Theobroma cacao) geerntet. Diese Kakaobohnen werden dann bei hohen Temperaturen geröstet, wodurch die Kakaobohnen in der Form entstehen, wie wir sie kennen. Anschließend werden sie zu einem feinen Pulver vermahlen und meist mit weiteren Zutaten vermischt. Das mildert die Bitterkeit der Bohnen. Zu den Zutaten gehören Zucker, Milch und andere Inhaltsstoffe, die zu unterschiedlichen Anteilen in Bitter- und natürlich auch Milchschokolade enthalten sind.
Welche gesundheitlichen Vorteile hat dunkle Schokolade?
Der Nährwert von Schokolade beruht auf ihrem Hauptbestandteil, dem Kakao. Wenn Kakao nur minimal verarbeitet wird, ist er reich an Mineralien wie Kalium, Zink und Magnesium. Außerdem enthält er Flavonoide (in Pflanzen natürlicherweise vorkommende chemische Substanzen mit gesundheitsfördernder Wirkung), die starke antioxidative Eigenschaften besitzen.
Es ist jedoch entscheidend, welche Art von Bitterschokolade du kaufst. So wurde in einer 2017 erschienenen Ausgabe der Fachzeitschrift Frontiers in Nutrition festgestellt, dass die meisten Studien, die den gesundheitlichen Nutzen von Bitterschokolade belegen, an Sorten mit einem Kakaoanteil von bis zu 80 Prozent durchgeführt wurden. Zur Erläuterung: Bitterschokolade enthält zwischen 50 und 95 Prozent Kakaotrockenmasse.
Hier sind die drei wichtigsten gesundheitlichen Vorteile von dunkler Schokolade.
3 gesundheitliche Vorteile von dunkler Schokolade
1.Kann die kardiovaskuläre Gesundheit unterstützen
Der Verzehr von Bitterschokolade kann sich in vielerlei Hinsicht positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit auswirken. Der Grund? Schokolade mit hohem Kakaoanteil kann von Vorteil für ein gesundes Herz sein, da sie den Blutdruck senkt, die Funktion der Blutgefäße verbessert und möglicherweise sogar das Lipidprofil (Cholesterin- und Triglyceridspiegel) optimiert.
Eine randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2019 zeigte, dass der tägliche Verzehr von Bitterschokolade mit einem Kakaogehalt von 90 Prozent – im Vergleich zu Bitterschokolade mit einem geringeren Kakaogehalt – über einen Zeitraum von 30 Tagen bei einer Gruppe gesunder junger Erwachsener zu einer Verbesserung der Blutdruckwerte führte. Profitipp: Ein normaler Blutdruck ist eine wichtige Voraussetzung für gute Gesundheit. Bluthochdruck kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken, da er die Blutgefäße schädigt und das Herz stärker arbeiten muss.
In Bezug auf die Blutfettwerte konnte eine 2011 im European Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Metaanalyse zeigen, dass der regelmäßige Verzehr von Bitterschokolade den LDL-Cholesterinspiegel senkt. LDL, eine der Cholesterinformen, wird gemeinhin als "schlechtes Cholesterin" bezeichnet. Wenn der LDL-Spiegel über dem Normalwert liegt, besteht ein höheres Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle.
2.Kann die Stimmung verbessern
Hast du schon einmal versucht, dich mit Schokolade zu trösten? Keine Sorge, damit bist du nicht allein. Der süße Geschmack und die zarte Textur der Leckerei mögen der Hauptgrund dafür sein, dass man sich nach dem Verzehr besser fühlt. Es gibt aber auch wissenschaftliche Belege dafür, dass dunkle Schokolade die Stimmung hebt.
In einer randomisierten kontrollierten Studie, die 2022 im Journal of Nutritional Biochemistry veröffentlicht wurde, wurde die Wirkung von dunkler Schokolade auf die Stimmung gesunder Erwachsener im Alter von 20 bis 30 Jahren untersucht. Die Studienteilnehmer:innen verzehrten drei Wochen lang täglich je 30 Gramm Bitterschokolade. Eine Gruppe bekam 85-prozentige, die andere 70-prozentige Schokolade. Die Kontrollgruppe nahm keine Bitterschokolade zu sich.
30 Gramm Schokolade sind ungefähr ein Drittel einer herkömmlichen Tafel Bitterschokolade. Zu welchem Ergebnis kamen die Forscher:innen? Im Vergleich zu der Gruppe mit 70-prozentiger Schokolade sowie der Kontrollgruppe empfanden die Teilnehmer:innen, die 85-prozentige Schokolade verzehrten, bedeutend weniger emotionalen Stress. Dieses Ergebnis könnte unter anderem durch die positive Wirkung von 85-prozentiger Schokolade auf das Darmmikrobiom erklärt werden.
Neben der Förderung der Gesundheit und Vielfalt des Darmmikrobioms kann Kakao auch eine positive Auswirkung auf die Stimmung haben. Das liegt daran, dass er viele Polyphenole (gesundheitsfördernde natürliche Verbindungen, die in Pflanzen vorkommen) enthält. Polyphenole haben antioxidative Eigenschaften, die sich positiv auf die Stimmung auswirken können, da sie Entzündungen reduzieren. Es wird angenommen, dass Entzündungen zur Entstehung von Depressionen beitragen.
Eine groß angelegte epidemiologische Studie, die 2018 in der Fachzeitschrift Molecules erschien, legt nahe, dass Menschen, die sich polyphenolreich ernähren, weniger an depressiven Verstimmungen leiden. Ein möglicher Grund dafür könnte sein, dass der Verzehr von Bitterschokolade den Cortisolspiegel senkt. Ein niedriger Spiegel des Stresshormons Cortisol kann dazu beitragen, Angst- und Depressionssymptome zu verringern.
3.Kann den Blutzuckerspiegel im Gleichgewicht halten
Es mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, dass der Verzehr von Schokolade den Blutzuckerspiegel verbessern kann. Doch genau das ist der Fall. Bevor du jetzt jedoch gleich in den nächsten Laden rennst und dir Schokolade kaufst, um deiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, solltest du bedenken, dass die meisten Schokoriegel viel Zucker und wenig Polyphenole enthalten. Sie helfen dir also nicht dabei, deinen Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Da die Forschung zum Einfluss von Bitterschokolade auf den Blutzuckerspiegel noch nicht zu einheitlichen Ergebnissen gekommen ist, sind noch weitere Studien notwendig. Es scheint jedoch, als könne der Polyphenolgehalt in dunkler Schokolade die Insulinempfindlichkeit verbessern. Wenn du dir also Sorgen um deinen Blutzuckerspiegel machst, solltest du bei Schokolade lieber zur dunklen Variante greifen. Im Gegensatz zu Schokolade mit geringerem Kakaogehalt hat Bitterschokolade nämlich wahrscheinlich keinen Einfluss auf deinen Nüchtern-Insulinspiegel.
Ein dauerhaft hoher Insulinspiegel kann dazu führen, dass deine Zellen insulinresistent werden, d. h. keine Glukose mehr aus dem Blut aufnehmen können. Insulinresistenz kann zu einer Reihe von chronischen Krankheiten führen, weshalb die regelmäßige Kontrolle des Insulinspiegels wichtig ist.
Fazit
Der Genuss von Schokolade, in welcher Form auch immer, ist in einer reichhaltigen und ausgewogenen Ernährung sehr wohl möglich. Der Verzehr von dunkler Schokolade – vorzugsweise mit einem Kakaoanteil von mindestens 80 Prozent – kann sogar einige Vorteile für deine Gesundheit haben. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Eiweiß, gesunden Fetten und Ballaststoffen ist, sowie körperliche Bewegung und eine gute Schlafhygiene entscheidend für ein langes Leben sind.
Text: Sydney Greene, M.S., zertifizierte Ernährungsberaterin.