Was ist Plantarfasziitis und wie lässt sie sich beheben?

Gesundheit und Wellness

Plantarfasziitis und die damit verbundenen schmerzhaften Beschwerden können deine Workouts beeinträchtigen oder sogar verhindern – aber zum Glück gibt es Strategien, um im wahrsten Sinne wieder auf die Füße zu kommen.

Letzte Aktualisierung: 21. Dezember 2024
5 Min. Lesezeit
Was ist Plantarfasziitiis, und wie lässt sie sich beheben?

Die starken, stechenden Schmerzen, die oft mit Plantarfasziitis verbunden sind, können nicht nur die sportliche Performance beeinträchtigen, sondern sogar normales Gehen fast unmöglich machen – von regelmäßigem Training ganz zu schweigen.

Was ist Plantarfasziitis?

Zunächst ein kurzer Ausflug in die menschliche Anatomie: Die Plantarfaszie ist das dicke Gewebeband, das den Fersenknochen mit den Zehen verbindet und gleichzeitig das Fußgewölbe stützt. Sie dämpft auch den Aufprall des Fußes bei bestimmten Aktivitäten wie Gehen, Laufen oder Springen.

Wenn dieses Gewebe durch winzige Risse beschädigt wird, spricht man von Plantarfasziitis, erklärt Rachel MacNeill, DPT und Inhaberin von Flexability Physical Therapy. Das kann an einem oder gleichzeitig auch an beiden Füßen auftreten – und zwar ganz plötzlich, je nachdem, wie stark der Fuß belastet wurde und wie groß die Entzündung ist, die diese Mikrorisse verursachen. Die Plantarfasziitis kann sich aber auch im Laufe der Zeit entwickeln.

"Bei vielen Menschen, vor allem bei denen, die ihre betroffenen Füße nicht rechtzeitig schonen, kann sie sogar chronisch werden. Man spricht dann von einer Plantarfasziose und es kann Monate oder noch länger dauern, bis sie abklingt", so Rachel. (Zur Erläuterung: Plantarfasziose wird als chronische Dehnung, Riss oder Degeneration der Faszien beschrieben.)

Das deutliche Anzeichen einer Plantarfasziitis? "Fersenschmerzen", weiß MacNeill. Es kann sich wie ein blauer Fleck oder ein stechender Schmerz anfühlen und ist in der Regel morgens schlimmer. Der Schmerz lässt normalerweise nach, wenn du dich eine Weile bewegt hast, und verschwindet oft ganz, wenn du nicht stehst oder gehst.

Die fünf Hauptrisikofaktoren

Häufig werden diese Beschwerden mit Sport in Verbindung gebracht werden – insbesondere mit Ausdauersportarten, bei denen die Füße ständig belastet werden, beispielsweise bei Langstreckenläufen. Sie können aber alle treffen, die viel stehen und/oder gehen, vor allem auf harten Böden, sagt MacNeill. Das Risiko ist zum Beispiel höher, wenn man acht Stunden im Supermarkt auf einem gefliesten Boden steht und geht, als wenn man acht Stunden im Büro am Schreibtisch sitzt.

Weitere Risikofaktoren sind:

  • Die Fußmechanik: Laut MacNeill können Plattfüße oder sehr hohe Fußgewölbe die Gewichtsverteilung beeinträchtigen und die Plantarfaszie stärker belasten. Das bedeutet nicht, dass du zwangsläufig Probleme bekommst, falls das auf deine Füße zutrifft. Achte aber trotzdem darauf, Schuhe zu tragen, die deine Füße optimal unterstützen.

  • Steife Gelenke: Das Risiko steigt auch bei einer eingeschränkten Beweglichkeit der Gelenke (Fußknöchel), die durch Verspannungen der Wadenmuskeln oder mangelnde Beweglichkeit der Knöchel verursacht werden kann.

  • Alter: Die Beschwerden treten am häufigsten bei Personen im Alter zwischen 40 und 60 Jahren auf.

  • Gewicht: Übergewicht oder Adipositas können deine Füße zusätzlich belasten, insbesondere das Fußgewölbe.

  • Übermäßiges Training: Wenn du in letzter Zeit öfter und intensiver trainiert hast – vor allem beim Laufen –, könnte das der Grund für die Schmerzen sein, sagt Carol Mack, DPT und CSCS bei CLE Sports PT & Performance. Bei übermäßigem Training haben die Füße nicht genug Zeit, sich zu regenerieren, und aus der Plantarfasziitis wird eine Überlastungsverletzung.

Wenn sie nicht behandelt wird, wirst du wahrscheinlich unter ständigen Fußschmerzen leiden, die auch deine Körpermechanik und deinen Gang beeinträchtigen können. Daraus können wiederum weitere Beschwerden entstehen, insbesondere in den Knien, in der Hüfte, im Rücken und sogar im Nacken. Die gute Nachricht: Die Erkrankung ist behandelbar, insbesondere, wenn sie im Frühstadium erkannt wird.

Tipps zur Regeneration deiner Faszien

Da es sich bei der Plantarfasziitis um eine Entzündung handelt, ist es hilfreich, sie wie andere Entzündungsfälle zu behandeln, sagt MacNeill. Dazu gehören frei verkäufliche entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen, Behandlungen mit Eis, wenn nötig, und strategische Ruhe. Lass dir von deiner Ärztin, deinem Arzt oder einer anderen qualifizierten Fachkraft einen auf dich abgestimmten Regenerationsplan ausarbeiten.

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Wenn du die Beweglichkeit deiner Fußgelenke verbessern möchtest, ergänze dein Fitnesstraining um Übungen, bei denen der Knöchel gebeugt wird. MacNeill schlägt zum Beispiel Squats und Lunges vor, bei denen der ganze Fuß am Boden bleibt, um den Knöchel so weit wie möglich zu beugen. Probier beim Warm-up für dein Workout auch Massagen mit der Faszienrolle und Dehnübungen für die Waden aus.

"Die Behandlung der zugrunde liegenden Risikofaktoren ist wichtig", sagt sie. "Dazu können Gewichtsabnahme und stützende Schuhe gehören. Unabhängig davon, ob deine Plantarfasziitis akut oder chronisch ist: Vermeide es, barfuß zu laufen, und trag möglichst immer stützende Schuhe, auch zu Hause."

Andere sportliche Aktivitäten und weniger Belastung können ebenfalls helfen – insbesondere, wenn die Verletzung auf übermäßiges Training zurückzuführen ist, fügt Mack hinzu. Im Allgemeinen kann es drei bis sechs Wochen dauern, bis die Schmerzen verschwinden. Wenn sie jedoch anhalten oder sogar schlimmer werden, lass dich ärztlich untersuchen, um sicherzustellen, dass es sich nicht um ein größeres Fußproblem handelt, beispielsweise ein Ermüdungsbruch (auch Stressfraktur genannt). Geh vielleicht auch zu einer Physiotherapeutin bzw. einem Physiotherapeuten, um weitere Übungen zu machen, damit du schnell wieder auf die Beine kommst.

Text: Elizabeth Millard

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Ursprünglich erschienen: 18. April 2022

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