Was ist der Unterschied zwischen Laufschuhen und Walking-Schuhen?

Angesichts der ähnlichen Bewegungsabläufe beim Gehen und Laufen sollte man meinen, dass auch Lauf- und Walking-Schuhe weitestgehend gleich sind. Es gibt jedoch wesentliche Unterschiede zwischen den beiden, welche den Tragekomfort und die Workout-Performance beeinflussen können. Die meisten Walking-Schuhe sind nicht zum Laufen geeignet. Andersherum sind Laufschuhe für das Walking zwar nicht optimal, aber akzeptabel.

Wenn dein Trainingsprogramm eine Mischung aus Laufen und Walken umfasst, ist es nachvollziehbar, dass du zwischen den beiden Schuhtypen abwägen willst. Nachfolgend erklären wir die Hauptunterschiede zwischen den beiden Arten und geben dir außerdem ein paar Tipps, die du direkt umsetzen kannst.

Es wird zwischen Walking- und Laufschuhen unterschieden, weil die beiden Bewegungsarten grundlegend anders sind.

Grundsätzlich ist der jeweilige Laufstil unterschiedlich. Beim Laufen gibt es immer einen Punkt in der Bewegung, an dem beide Füße in der Luft sind. Beim Walken hingegen befindet sich immer ein Fuß auf dem Boden. (Dasselbe gilt für den Gehsport.)

Außerdem ist das Gewicht beim Walken und beim Laufen unterschiedlich verteilt. Läufer:innen bewegen bei jedem Schritt das Zwei- bis Dreifache ihres Körpergewichts, während beim Walken eine viel geringere Schwerkraft besteht.

Daraus folgt: "Laufschuhe eignen sich hervorragend zum Gehen, aber nicht alle Walking-Schuhe bieten die Dämpfung, Reaktionsfreudigkeit und die Übergänge, die man fürs Laufen benötigt", sagt Andrew Bumbalough, Nike Product Line Manager für Laufschuhe.

Die Dämpfung ist die Dicke der Mittelsohle des Schuhs. Sie soll den Aufprall absorbieren und die Belastung für den Körper verringern.

Laufschuhe
Läufer:innen haben im Vergleich zu Walker:innen einen härteren und schnelleren Kontakt mit dem Boden. Laufschuhe brauchen deshalb zusätzliche Dämpfung an der Ferse und dem Vorfuß.

Walking-Schuhe
Beim Walken bleibt ein Fuß immer auf dem Boden – deshalb braucht ein Walking-Schuh auch weniger Dämpfung. Das kann Gewicht einsparen. Wenn du dich also für einen Walking-Schuh entscheidest, kannst du schneller gehen oder empfindest weniger Widerstand. Das heißt jedoch nicht, dass man beim Walking überhaupt keine Dämpfung benötigt.

Eine ausgestellte Ferse ist normalerweise sichtbar, wenn du einen Schuh von der Seite betrachtest – sie ragt an der Unterseite und der Rückseite des Schuhs leicht hervor. Die Fersenhöhe gibt an, wie hoch der Schuh hinten ist. Mehr Höhe bedeutet in der Regel mehr Dämpfung und Reaktionsfreudigkeit.

Laufschuhe
Laufschuhe haben in der Regel eine höhere Ferse und können für zusätzliche Stabilität ausgestellt sein. Der Laufstil variiert jedoch je nach Person und dementsprechend treffen unterschiedliche Fußbereiche zuerst auf dem Boden auf.

Walking-Schuhe
Beim Walking berührt in der Regel zuerst die Ferse den Boden. Eine ausgestellte Ferse kann hier deine Bewegungsfreiheit bei der Vorwärtsbewegung beeinträchtigen. Wenn du fürs Walken einen Laufschuh ausprobieren möchtest, solltest du einen Schuh mit geringer oder gar keiner Fersenerweiterung wählen, um dieses Problem zu vermeiden.

Struktur ist bei jedem Schuh wichtig, aber er muss auch eine gewisse Flexibilität bieten, damit du dich mit Leichtigkeit und Tragekomfort bewegen kannst.

Laufschuhe
Beim Laufen sorgt Flexibilität für ein besseres Bodengefühl und einen größeren Bewegungsradius, so Bumbalough. Laufschuhe bieten in der Regel mehr Flexibilität am Mittelfuß oder Fußgewölbe, aber das kann von Schuh zu Schuh variieren.

Walking-Schuhe
Auch beim Walking ist Flexibilität wichtig, um sich bequem bewegen zu können. Allerdings fühlen sich diese Schuhe möglicherweise steifer an als herkömmliche Laufschuhe.

Reaktionsfreudigkeit ist das federnde Gefühl, das du beim Gehen oder Laufen in Schuhen hast. Eine gute Reaktionsfreudigkeit hilft dir dabei, dich schneller zu bewegen.

Laufschuhe
Das Maß an Reaktionsfreudigkeit, das du bei einem Laufschuh benötigst, ist für gewöhnlich eine Frage der persönlichen Vorliebe. Im Allgemeinen kann eine gute Reaktionsfreudigkeit aber dazu beitragen, dass du beim Laufen "mehr Schwung" hast, erklärt Bumbalough.

Walking-Schuhe
Eine gute Reaktionsfreudigkeit ist auch bei Walking-Schuhen hilfreich, da du dich mit jedem Schritt etwas leichter vorwärts bewegen kannst. Allerdings bevorzugen einige beim Walken etwas weniger Reaktionsfreudigkeit als beim Laufen.