Sicher trainieren nach einem Kaiserschnitt

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Da ein Kaiserschnitt ein ernsthafter Eingriff ist, sollte eine anschließende Workout-Routine gut durchdacht sein. Unser Ratgeber von Expertinnen kann dir dabei helfen, selbstbewusst ans Werk zu gehen und keine Angst zu haben.

Letzte Aktualisierung: 15. November 2022
8 Min. Lesezeit
  • Sich von einem Kaiserschnitt zu erholen, ist kein Kinderspiel – aber achtsame Übungen sind unter Umständen trotzdem möglich. Bei richtiger Ausführung können sie sogar zur Rückbildung beitragen.
  • Wenn du mit einfachen Übungen zur richtigen Atmung, für den Beckenboden und mit Workouts für Anfängerinnen beginnst, kannst auf sichere Weise wieder Kraft aufbauen (und dich dabei gut fühlen).
  • Wenn dein Körper (und deine Ärztin oder dein Arzt) dir grünes Licht geben, kannst du im Nike (M)ove Like a Mother-Programm in der NTC App nach Workouts suchen, die genau passend für dich sind.

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Wie du sicher nach einem Kaiserschnitt trainierst – erklärt von Expert:innen

*Diese Inhalte sollen lediglich informieren und inspirieren. Sie sind nicht dazu gedacht, Diagnosen zu stellen, zu behandeln oder spezifische medizinische Ratschläge zu geben. Erkundige dich immer bei deiner Ärztin oder deinem Arzt, wie du vor, während und nach der Schwangerschaft gesund und sicher bleibst.

Unabhängig von der Art der Geburt ist es eine große Leistung, nach einer Entbindung wieder mit dem Sport anzufangen. Aber das Training nach einem Kaiserschnitt wieder aufzunehmen, ist eine Herausforderung für sich. "Du hattest eine größere Bauch-OP und musst dich gleichzeitig um ein Neugeborenes kümmern", sagt Ann Nwabuebo, Physiotherapeutin und Beckenbodentherapeutin aus Philadelphia und Begründerin der Body Connect Physical Therapy.

Wenn du schon bereit bist, dich wieder etwas zu bewegen, haben wir eine gute Nachricht für dich: Kürzlich durchgeführte Studien belegen, dass Sport nach einem Kaiserschnitt den Schmerz bei der Regeneration lindern kann. (Und wenn du noch nicht bereit bist? Kein Stress. Ruh dich aus, erhol dich und finde heraus, welche Prioritäten es in deinem neuen Leben als Mutter gibt.)

Bevor du sportlich gesehen wieder aufs Ganze gehst und beispielsweise an einem Kurs teilnimmst oder Laufen gehst, solltest du das mit deiner Ärztin oder deinem Arzt besprechen. Normalerweise sollte das nach ungefähr sechs bis acht Wochen nach der Geburt problemlos möglich sein. Aber das heißt nicht, dass du plötzlich alles machen kannst, und es heißt auch nicht, dass du vorher gar nichts machen darfst. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, deine Bewegungsroutine auf vernünftige Weise wieder aufzubauen, bevor und nachdem du grünes Licht dafür bekommen hast.

1. Beginne mit Atemübungen.

Die ersten Wochen nach einem Kaiserschnitt sind nicht der Moment für Planks und Palov Presses. Es ist die Zeit für tiefe Atemübungen, um deine Core-Muskeln wieder aufzubauen, wie Nwabuebo sagt.

Jessie Mundell, zertifizierte Personal Trainerin und Kinesiologin mit Schwerpunkt auf prä- und postnataler Fitness aus Kingston, Ontario, hatte selbst zwei Kaiserschnitte. Sie empfiehlt, in die Vorderseite der Brust, die Hinterseite der Rippen und ganz bis nach unten in den unteren Bauchbereich einzuatmen. "Ungefähr bis dahin, wo sich die Kaiserschnittnarbe befindet", sagt sie. Versuch bei der Einatmung, die Verbindung zwischen all diesen Bereichen zu spüren. Versuch beim Ausatmen, eine "sanfte Anspannung" der Bauchmuskeln und eine ganz leichte Hebung des Beckenbodens zu spüren. Diese Art der Atmung kannst du jederzeit anwenden, selbst wenn du im Bett liegst (praktisch, oder?). Aber sie ist besonders hilfreich, wenn du dich anstrengen musst, da die Atmung eine großartige Möglichkeit ist, deinem Körper zu sagen, dass er die Core-Muskeln anspannen muss. Ein guter Moment dafür ist, wenn du dein Baby aus dem Bettchen, dem Kinderwagen oder dem Autositz hebst. Beginne deine Ausatmung, nimm dein Baby und heb es hoch, während du die Ausatmung beendest, so Mundell.

2. Konzentrier dich auf den Beckenboden.

Nur weil du keine Vaginalgeburt hattest, heißt das nicht, dass deine Beckenbodenmuskeln nach der Entbindung keine Aufmerksamkeit brauchen, merkt Nwabuebo an. Schließlich hast du monatelang das zusätzliche Gewicht des Fötus, der Plazenta und des Fruchtwassers mit dir herumgetragen. Mundell sagt, dass ihre Kundinnen nach einem Kaiserschnitt in den ersten Wochen nach der Geburt häufig ein Spannungsgefühl oder eine Verkrampfung im Beckenboden spüren. Daher arbeitet sie mit ihnen daran, ihre Flexibilität und ihren Bewegungsradius wieder zu erlangen. Sowohl Kraft- als auch Dehnübungen sind wichtig, weil diese Muskeln die zusätzliche Belastung beim Heben von Gewichten tragen müssen, wenn du bereit für das Training bist, erklärt Mundell.

Deine Hebamme oder deine Ärztin bzw. dein Arzt sollte bei deinen Nachsorgeterminen deinen Beckenboden überprüfen. Auch ein Termin bei einer Beckenbodentherapeutin bzw. einem Beckenbodentherapeuten ist immer eine gute Idee, sofern du einen bekommst. Aber du kannst auch jeden Tag selbst deinen Beckenboden ein paar Minuten lang trainieren, indem du ihn anspannst und dann entspannst und verlängerst. Atme aus, um den Beckenboden zu heben, und atme ein, um ihn zu entspannen, so weit, wie du ihn öffnest, wenn du Urin lassen muss. (Weitere Tipps dazu findest du hier.)

Wie du sicher nach einem Kaiserschnitt trainierst – erklärt von Expert:innen

4. Sei im Alltag achtsam.

OK, je nachdem, wie viel Unterstützung du hast und wie gut du darin bist, dir selbst eine Pause zu gönnen, warst du vielleicht kurz nach deiner OP bereits wieder viel auf den Beinen. Aber wenn du es ruhig angehen konntest, ist ungefähr vier Wochen nach der Geburt ein guter Moment, um alltägliche Bewegungen auf achtsame Weise in deine Routine zu integrieren, sagt Dr. Amanda Williams, zertifizierte Gynäkologin aus Oakland, Kalifornien, und Fachberaterin für Nike (M)ove Like a Mother. Beginne damit, Einkäufe zu tragen, Treppen zu steigen und den Autositz deines Babys zu heben. Spanne dabei deine sich regenerierenden Core-Muskeln und den Beckenboden vorsichtig an (schließe deinen tiefen Core-Muskeln beim Ausatmen wie einen Reißverschluss, um dich auf die Anstrengung vorzubereiten, empfiehlt Mundell). Dieser achtsame Ansatz für den Alltag unterstützt deinen Rücken und deinen Beckenboden und bereitet dich auf strukturiertere Übungen in der Zukunft vor.

3. Teste einen Gürtel.

Wenn du wieder mehr auf den Beinen bist, könntest du einen Gürtel tragen, der den Bauch stützt und von Expert:innen eindringlich für die Regeneration nach einem Kaiserschnitt empfohlen wird. "Diese Gürtel sind wirklich empfehlenswert für Frauen, die die Verbindung zu ihrem Core nicht mehr richtig spüren. Einen Gürtel zu tragen, der Kontakt zum Bauch hat, kann dabei helfen, diese Verbindung wiederherzustellen", sagt Nwabuebo. Und Dr. Williams stimmt zu: "Diese Gürtel sind wie ein zweiter Core, der dich stabilisiert, während sich dein Core regeneriert."

Leg ihn nur nicht zu eng an (wir sind gegen Waist-Trainer und Korsetts), da übermäßiger Druck Beckenbodenprobleme verschlimmern kann. "Es sollte sich wie eine sanfte, unterstützende Umarmung anfühlen und nicht einschneiden oder einengen", so Mundell weiter. Trag den Gürtel, wenn es sich gut anfühlt, besonders beim Sport oder bei intensiven Aktivitäten. Mach aber auch Pausen und trage ihn nicht beim Schlafen, so Nwabuebo. Die meisten Frauen lassen den Gürtel ungefähr 12 Wochen nach der Geburt weg, merkt sie weiter an.

5. Lass dir Zeit.

Wenn du von deiner Ärztin oder deinem Arzt grünes Licht bekommen hast, geh den Sport wie eine Anfängerin an: Beginne mit Gewichten, Übungen und Intensitätsstufen, von denen du weißt, dass du sie meisterst und auf denen du aufbauen kannst.

Hier ist ein Beispiel für einen Cardio-Trainingsplan von Mundell: Beginne mit fünf bis zehn Minuten (sagen wir mal Gehen, was du später zu Joggen steigern kannst). Wenn du dich gut fühlst, kannst du alle zwei bis vier Wochen fünf bis zehn Minuten länger trainieren, bis du die gewünschte Trainingsdauer erreicht hast. Was das Krafttraining angeht, solltest du ein paar Wochen lang zwei Sets mit je acht Wiederholungen machen, bevor du mehr Gewicht verwendest oder auf drei Sets mit je acht Wiederholungen hochgehst. Dann solltest du wieder ein paar Wochen warten, bevor du wieder mehr Gewicht verwendest oder auf drei Sets mit zehn Wiederholungen hochgehst (oder vier Sets mit acht Wiederholungen, wenn dir das lieber ist). Steigere dich nur, wenn du dich dabei wohlfühlst.

6. Sei ganz sanft zu deinem Core.

Vielleicht kannst du es kaum erwarten, deine Core-Stärke nach der Belastung durch die Schwangerschaft und den Kaiserschnitt wiederzuerlangen, weil du dich schwächer fühlst, als dir lieb ist. Es lohnt sich jedoch, zu warten. Wenn du deinen Core überstrapazierst, bevor er ganz geheilt ist, könnte dies zu einigen unangenehmen Problemen führen, wie z. B. Hernien oder einer dauerhafteren Schwäche der Core-Muskeln, so Dr. Williams.

Teste den Plan von Nwabuebo, um deinen Core wieder zu kräftigen: Halte zunächst eine Zwerchfellatmung, während du deine Core-Muskeln anspannst und deinen Beckenboden nach innen und oben ziehst und drei bis fünf Sekunden hältst. Wenn es gut geht, mach acht bis zwölf Wiederholungen und beginne dann, den Schwierigkeitsgrad zu steigern: Versuch dasselbe auf allen Vieren und streck dann dabei einen Arm und das gegenüberliegende Bein aus (und wechsle dann die Seite). Anschließend könntest du dabei auch ein leichtes Gewicht in der ausgestreckten Hand halten. Der Schlüssel dabei ist, alles mit der perfekten Haltung auszuführen, bevor du zur nächsten Variation übergehst. Wenn dein Rücken sich durchbiegt, bist du beispielsweise vielleicht noch nicht bereit für diese Übung. Lass dir Zeit!

7. Erkenne, wann du einen Gang zurückschalten musst.

Auch wenn du Fortschritte machst, gibt es laut den Expertinnen einige Anzeichen, die darauf hinweisen, dass du eine Pause machen oder die Übung abschwächen solltest, bis du wieder stärker bist: Schmerzen im Bauch oder um die Narbe herum, Schmerzen im unteren Rücken, Inkontinenz oder Verstopfung, eine Vorwölbung in der Mittellinie des Bauches beim Sport und ein stärkerer Wochenfluss nach diesen Aktivitäten. Wenn du dir in Bezug auf ein Symptom nicht sicher bist, frag eine Ärztin oder einen Arzt um Rat.

Denk während deiner gesamten Regeneration daran, dass du nach einem Kaiserschnitt immer einen Gang zurückschalten und gleichzeitig fitter werden kannst. Vertrau deinem Körper und du wirst ans Ziel kommen.

Text: Sara Gaynes Levy
Fotos: Vivian Kim

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Im Nike (M)ove Like a Mother-Programm in der Nike Training Club App findest du die richtigen Workouts für die ersten Wochen nach der Geburt für dich. Ausrüstung, die dich auf diesem Weg begleitet, findest du in der Nike (M) Kollektion.

Ursprünglich erschienen: 18. November 2022