Adwoa Aboah: Beziehungen aufbauen
Athletes*
Adwoa Aboah ist stets bestrebt, sich selbst und ihre Community voranzubringen.
Auf dem Catwalk laufen, auf dem Cover eines Magazins erscheinen, durch verschiedene Zeitzonen von Fotoshooting zu Fotoshooting jetten: Klingt aufregend, oder? Doch wenn man ständig unterwegs ist, gehört ein Gefühl der Isolation oft mit dazu. Model und Aktivistin Adwoa Aboah hat in ihrer Gurls Talk-Community einen Ort gefunden, der sie erdet und inspiriert und an dem sie sich wieder der Dinge bewusst wird, auf die es wirklich ankommt.
2022 will Adwoa nicht nur die Gurls Talk-Organisation auf internationalem Level voranbringen, sie hat sich auch selber eine neue Herausforderung gesucht: Sie möchte sich als Schauspielerin versuchen. "Es gibt eine Menge Selbstzweifel", gibt sie zu. "Aber im Unbekannten liegt auch viel Freude und Glück." Wir haben mit Adwoa in ihrer Heimatstadt London einige ihrer Lieblingsorte besucht und waren dabei, als sie ihre Schwester Kesewa und ihre Freunde und Freundinnen wiedergetroffen hat – einige persönlich, einige virtuell.
Im Film erleben wir Adwoa in Momenten, in denen sie durch die Gemeinschaft von Gurls Talk neue Kraft tankt. Aber auch die Community profitiert von Adwoas offener Ehrlichkeit, mit der sie über ihre eigenen Erfahrungen in Sachen mentale Gesundheit spricht. Adwoa hat es nicht nur geschafft, ein Netzwerk aufzubauen. Bei Gespräche mit Mädchen und jungen Frauen erfährt auch sie selbst trotz des Altersunterschieds immer wieder, dass sie noch nicht am Ziel angekommen ist. "Manchmal reden wir über Beziehungen, Freundschaften und die verschiedensten Themen. Oft fühle ich mich in solchen Momenten wieder in meine Schulzeit zurückversetzt. Dann wird mir bewusst, dass auch ich noch Dinge habe, an denen ich arbeiten muss. Und plötzlich spreche ich über etwas, vor dem ich bisher viel zu große Angst hatte."
Adwoa hat als viel beschäftigtes Model viel zu tun und auch Gurls Talk, das sich langsam zu einer erfolgreichen Wohltätigkeitsorganisation entwickelt, fordert viel Aufmerksamkeit. Trotzdem schafft es Adwoa, regelmäßig Sport zu machen, denn dabei kann sie abschalten und die richtige Balance zwischen Arbeit und ihrem sonstigen Leben finden. "Beim Sport finde ich die Zeit, ganz bei mir zu sein", erklärt Adwoa. Vor allem die regelmäßigen Routinen beim Cardio- und Kraftsport helfen ihr, zur Ruhe zu kommen und zu spüren, wo es in ihrem Leben hakt. "In dieser einen Stunde gebe ich alles und kann mich auf eine einzige Sache konzentrieren", ergänzt sie. "Das ist für mich fast wie Meditation und ich fühle mich anschließend einfach besser."
In einer Welt, in der alle von einem erwarten, Expert:in zu sein, zeigt uns Adwoa, dass man trotz des Erfolgs mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben und der Gesellschaft etwas zurückgeben kann. "Die Mädchen kommen zu dir und erzählen dir, was ihnen dein Einsatz gebracht hat. Sie sagen dir, was sie durchgemacht haben und wie sie früher gewesen sind. Und sie berichten dir, was sie gelernt haben. Dann weißt du, dass du einfach weitermachen musst", erklärt Adwoa. "Das zeigt mir immer wieder, wie wichtig das ist, was ich hier tue."