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Yoko Yoko Kameroon Jade Awanda
Als Kind und Jugendliche war Kameroon Jade beim Fußball immer das einzige Mädchen. Unzufrieden mit der Situation beschloss sie daher, eine Möglichkeit zu finden, um Mädchen mehr Selbstvertrauen auf dem Spielfeld zu geben. Später wurde sie Trainerin bei einer Organisation, die Sportmöglichkeiten nur für Frauen anbietet. Heute bringt Kameroon Jade jungen Mädchen bei, wie sie selbstbestimmt Fußball spielen können.
Yoko Yoko Kameroon Jade Awanda. Frankreich. Geboren am: 8. August, 2003. Illustration von Taylor McManus.
Wenn Kameroon Jade als Kind und Jugendliche zum Fußballspielen ging, war sie jedes Mal das einzige Mädchen auf dem Platz. Manchmal waren die Jungs nett zu ihr, aber es gab immer einen oder zwei, die nicht mit ihr spielen wollten. Doch Kameroon wusste, dass sie mit ihnen mithalten konnte. Sie wusste, dass sie den Ball im Tor versenken konnte, wenn man ihn ihr nur zuspielen würde. Sie war frustriert. Es war entmutigend, sich immer und immer wieder beweisen zu müssen.
Das Traurigste war, dass sie viele Mädchen kannte, die gerne öfter Fußball spielen würden, aber sich bei dem Druck, den die Jungs auf sie ausübten, nicht wohlfühlten. Sie hatten Angst, dass sich jemand über sie lustig machen würde, wenn ihnen mal etwas nicht gelang.
"Wie können Mädchen besser werden, wenn sie nicht einmal üben können?", fragte sich Kameroon.
"Wenn du fällst, steh immer wieder auf. Weine, wenn dir danach ist, gönn dir Pausen, aber gib nicht auf und bleib dran. Glaub an deine Träume."
Sie beschloss, einen Weg zu finden, um Mädchen beizubringen, Fußball mit mehr Selbstvertrauen zu spielen. Kameroon ließ sich zum Coach ausbilden und meldete sich als Jugendtrainerin bei einer Organisation an, die Sportmöglichkeiten nur für Frauen anbietet. Sie freute sich darauf, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle, die spielen wollten, willkommen waren.
Als sie das erste Mal auftauchten, konnte Kameroon sehen, dass die Mädchen sich freuten, ein Feld zu sehen, das nur ihnen gehörte. Aber die wahre Freude kam erst später. Eines der Mädchen holte schwungvoll für einen Ballschuss aus, aber ihr Fuß zischte am Ball vorbei. Sie fiel fast in sich zusammen, doch niemand lachte oder verdrehte die Augen. Kameroon ermutigte sie, es noch einmal zu versuchen – und alle Mädchen erkannten, dass es hier in Ordnung ist, Fehler zu machen. Sie konnten lernen, selbstbestimmt Fußball zu spielen.